Ökologie und Nachhaltigkeit: Eine klimaneutrale IKG bis 2040
Die besorgniserregende Veränderung unseres Klimas mit zunehmenden Wetterextremen ist eine der größten Herausforderungen unserer Generation – in ökologischer, aber auch wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. In unseren religiösen Texten finden sich mehrere Hinweise auf die Verantwortung der Menschheit für den Schutz und die Kontinuität unserer Erde zu sorgen und sie vor Zerstörung und Verschmutzung zu schützen. Tikkun Olam, das Prinzip der Weltverbesserung, ist eine Aufgabe für jeden Einzelnen, ebenso Baal Taschchit, das Verbot der Zerstörung und Verschwendung.
In den nächsten Jahren, aber ab sofort (!), geht es vor allem darum, unsere Gemeinde fit für die Zukunft zu machen und einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, ohne dabei dem oder der Einzelnen vorzuschreiben, wie er oder sie den Alltag gestalten muss. Ein erster großer Schritt ist die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des IKG-Campus.
Erneuerbare Energie, wo möglich
Diese Anlage wird die Stromkosten deutlich senken und mit der erneuerbaren Energie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen aber mehr, nämlich eine klimaneutrale Kultusgemeinde bis 2040. Dazu haben wir mit Experten einen Katalog an Handlungsmöglichkeiten ausgearbeitet, die uns als Orientierung und Leitfaden dienen sollen, unterteilt in drei Kapitel:
Neuer Schwerpunkt: Klima- und Umweltschutz
► Verankerung des Ziels der Klimaneutralität bis 2040
in den Satzungen der IKG
► Erstellung eines Nachhaltigkeits- und Klimaschutzplans mit konkreten Maßnahmen, Zeitplänen und Verantwortlichkeiten
► Neue Governance für den Klimaschutz: Gesamtverantwortlicher Klima-
bzw. Umweltbeauftragter der IKG
► Bewusstseinsbildung: Kampagnen und Informationen zur Nachhaltigkeit (Broschüren, Ratgeber für Synagogen, etc.) sowie Schulungen für Betreiber jüdischer Infrastruktur
Erneuerbare Energie
► Energie sparen: mittelfristig 3 % thermische Sanierungsquote für Immobilien, insbesondere durch Dämmung der Gebäude und Fassadenbegrünung
► Raus aus Öl und Gas: Prüfung aller Immobilien, ob eine Umstellung auf erneuerbare Energieträger technisch möglich und wirtschaftlich machbar ist
► Entwicklung eines Plans für Heizungsaustausch. So kann der Wert der Immobilien erhalten oder sogar gesteigert werden
► Vorzeigeprojekt: weitestgehende Umstellung des Campus mit Maimonides-Zentrum, ZPC-Schule und Hakoah-Sportanlange auf erneuerbare Energie, z.B. durch PV-Anlage
► Neubau nur im Niedrigenergiehaus-Standard, PV-Anlagen wo technisch und wirtschaftlich möglich und Einbau von Ladestationen für E-Fahrzeuge
Nachhaltigkeit: Events, Print, kein Plastik
► Veranstaltungen: alle IKG-Veranstaltungen erfüllen ab 2025 bestmöglich
die Umweltzeichen-Kriterien für Green Events, z.B. Mülltrennung,
Ökostrom, Reduktion von Lebensmittelverschwendung
► Druck mit „Österreichischem Umweltzeichen“, „Climate Partner“ und PEFC-Zertifikat
► Beschaffungen nach ökologischen Mindeststandards, die sich
am Umweltzeichen orientieren und Regionalität fördern
► Reduktion von Plastik: Kein Einweg-Plastik bei Events der IKG und im Stadttempel ab 2023, inklusive Plastikbesteck. Gemeinde-Zeitschriften künftig in Papierkuverts