Unsere Gemeinde ist krisenfest und für unsere Kinder abgesichert
Die Entwicklung der Infektionszahlen in Wien ist besorgniserregend. Auch Gemeindemitglieder sind, während ich diese Zeilen schreibe, hospitalisiert. Allen Erkrankten wünsche ich eine baldige Genesung! So bedrohlich das Virus auch ist, möchte ich Rosh HaShana nutzen, um positive Aspekte zu beleuchten. Diese finden sich sogar in der Corona-Pandemie, besonders aber im heuer Erreichten.
Beginnen möchte ich mit einem großen Dank an Sie! Wie wir die Krise bisher gemeistert haben, ist auf die Rücksichtnahme und Solidarität der meisten Gemeindemitglieder zurückzuführen!
Im Dezember schrieb ich an dieser Stelle der ATID-Zeitung über einen Prozess der Annäherung zwischen ATID und dem derzeitigen Vorstand des Verein Bucharischer Juden (VBJ). Seither ist viel geschehen. Sehr viel. Auf den Seiten 4 und 6 erläutern Claudia Prutscher, Erich Nuler und Elie Rosen, wie sich die derzeitige VBJ-Führung vollends disqualifiziert hat. Ein separatastischer Zirkel, der sein Umfeld unter Druck setzt, Menschen in Gefahr bringt und eine jüdische Gegengesellschaft bastelt, hat seine Legitimität verloren.
Im Mittelpunkt stehen die Mitglieder
Viel wichtiger ist unser gemeinschaftlicher Einsatz im Corona-Krisenmanagement. Da gibt es einerseits den IKG-Krisenstab und Hunderte Partner, sowohl in den Institutionen der IKG, in den Bethäusern und Organisationen wie den Jüdischen Hochschülern – allen voran aber jedes einzelne Gemeindemitglied, das alles daran setzt, die Gesundheit anderer zu schützen – aktiv und passiv, wie Janki Grünberger auf Seite 7 eindrucksvoll ausführt.
Viele Projekte vorangetrieben
Vorangetrieben wurde zuletzt die Sanierung des Wintertempels in der Seitenstettengasse, eine Modernisierung der IKG-Homepage, die Entwicklung unzähliger neuer Angebote wie PJ Library, bei dem Mitglieder mehrmals im Jahr kostenlos jüdische Kinderbücher erhalten – speziell für säkulare Familien. Allen voran aber gingen auch die politischen Vorhaben weiter.
Jährlich 4 Millionen Euro
Unsere langjährigen Bemühungen mündeten in einer historischen Vereinbarung zwischen der IKG und der Bundesregierung, die ein Gesetz zur langfristigen Absicherung jüdischen Lebens durch die Kultusgemeinde ermöglicht. Die Zuwendungen der Republik sollen fortan jährlich 4 Millionen Euro betragen. Das ermöglicht keine Expansion, sondern eine Konsolidierung. Unsere Kinder und spätere Generationen sollen die selbe jüdische Lebensqualität erfahren, wie wir sie heute kennen.
Shana tova! Seien Sie gesund!
Ihr Oskar Deutsch