Pessach: „Zukunftserinnerung“
„Sie haben versucht uns umzubringen, wir haben überlebt, lasst uns essen.“ Wie in jedem guten Witz steckt in dieser jüdischen Anekdote die Wahrheit. An Pessach erinnern wir uns an den Auszug aus Ägypten, an die Befreiung aus der Sklaverei, an die zehn Plagen, an Moses, an die Wunder wie die Teilung des Meeres, um ein freies Volk zu werden. Also tun wir an Pessach was? Einige besuchen die Synagoge, fast alle sitzen mit Familie und Freunden beim Seder. Einige lesen die gesamte Haggadah, viele nur einen Teil, orientieren sich aber an Bräuchen und reden über die Pessach-Geschichte. Alle haben eines gemeinsam: Es wird gegessen. Mazzot, gefillte Fisch, Fleisch – wie auch immer Sie diese Feiertage begehen: Pessach Sameach!
Mit dem Auszug aus Ägypten verbinden wir stets auch die Auseinandersetzung mit der Jetztzeit und der Zukunft. „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, hat keine Zukunft“, hatte Simon Wiesenthal einst gesagt. Das geteilte Meer ist ein Symbol genau dafür: Es ebnete den Weg in die Zukunft. Deshalb ist dieser Feiertag eine „Zukunftserinnerung“.
Die „Politik der Öffnung“ fortsetzen
Frauenpolitik, Bildungspolitik, die Angebote für Kinder, von säkulär bis religiös, ashkenasisch oder sefardisch, wollen wir weiter ausbauen und laden jedes Gemeindemitglied ein, die IKG mitzugestalten. Dazu gehört auch, ein leicht lesbares Statut mit gestärkter Kontrollkommission und staatsbür- gerschaftsunabhängigem Wahlrecht. Diese ATID- Initiative wurde von allen Parteien unterstützt.
Nur die Frage, wann und wie die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre umgesetzt werden kann, wurde von der schrillen Opposition zu einem Konflikt aufgebauscht. An diesem verfrühten Wahlkampf auf dem Rücken der IKG wird sich ATID nicht beteiligen. Das modernisierte Statut wurde im Februar 2017 mit 12 zu 9 Stimmen beschlossen. Den beschlossenen Entwurf können Sie jederzeit unter leser@atid.at anfordern.